Wir stellen uns vor

Klassenstufen 3 und 4

Die Jahrgänge 3 und 4 stellen das Bindeglied zwischen der JES, der Oberschule und dem Gymnasium dar. In ihnen sollen die Schwerpunkte des pädagogischen Konzepts JES altersgemäß fortgesetzt werden. Gleichzeitig sollen die Schüler auf den Unterricht der weiterführenden Schulen vorbereitet werden. Im Schuljahr 2012/13 bildeten wir die erste dritte Klasse mit Kindern, die die JES durchlaufen hatten. Die nachfolgenden Schwerpunkte können daher nur erste, grobe Ausführungen sein und sind insofern als vorläufig zu betrachten. Sie müssen laufend überarbeitet werden, um zu konkreteren Handlungsanweisungen zu werden.

  1. Schwerpunkte des pädagogischen Konzeptes Jahrgang 3 und 4

Offener Anfang

Der Offene Anfang (Ameisenzeit), der den Kindern bereits aus der Eingangsstufe bekannt ist, wird weitergeführt.

Individuelles Lernen

Jedes Kind wird entsprechend seiner individuellen Lernvoraussetzungen abgeholt. Eine besondere Herausforderung ist die Förderung „leistungsschwacher Schüler“, um sie an die engeren zeitlichen Vorgaben heranzuführen. Durch die Zensurengebung sind wir an Termine von Klassenarbeiten gebunden. Es stehen zur Bewältigung des Lernstoffes keine drei Jahre mehr zur Verfügung. Schnell arbeitende Kinder erhalten weiterführende Aufgaben. Ein umfangreiches Materialangebot fördert das selbstständige und handlungsorientierte Arbeiten.

Lernen voneinander und miteinander

Das Helferprinzip wird fortgeführt. Unterschiedliche Kinder helfen als Spezialisten Mitschülern bei auftretenden Problemen.

Die Lernumgebung

Der Klassenraum ist klar und übersichtlich strukturiert. Ordnungs- und Ablagesysteme  und feste Plätze für Unterrichtsmaterialien helfen bei der Orientierung. Für Partner- und Gruppenarbeit stehen Arbeitsplätze in Nebenräumen und auf den Fluren zur Verfügung. Geeignetes Mobiliar hilft der Übersichtlichkeit im Raum, wie etwa ein runder Tisch, der „Ameisenwagen“, eine Computerecke, offene Regale und Ablagefächer für die Schüler.

Materialien

Wie bereits in der Eingangsstufe ist es sowohl für den Offenen Anfang als auch für die Erarbeitung durch Pläne erforderlich, ein Spektrum an geeignetem Material vorzuhalten, das selbstständiges Arbeiten ermöglicht. Es sollte selbsterklärend oder leicht verständlich sein, gegebenenfalls eine Selbstkontrolle ermöglichen. Hierbei ist es besonders wichtig, Material vorzuhalten, das auf die unterschiedlichen Anforderungsstufen eingeht und auch Herausforderungen für starke Kinder darstellt.

Schülerarbeitspläne / Kompetenzraster

Die Schülerarbeitspläne in Deutsch und Mathematik sind für das Lehrwerk „Zebra“ sowie „Flex und Flo“ entwickelt worden. Die Arbeit an diesen Plänen wechselt sich regelmäßig mit Phasen von Unterrichtsgesprächen ab, um neue Lerninhalte zu erklären und zu erarbeiten. Die Schülerarbeitspläne sind gleichzeitig als Grundlage der schuleigenen Arbeitspläne (wie in der JES) zu verstehen.

Lerntagebuch

In Klasse 3 beginnt für die Kinder die Arbeit mit dem Lerntagebuch. Es hat noch nicht den Umfang wie in der Oberschule, erfüllt aber Grundlagen:

  • Es gibt Raum für Mitteilungen an die Eltern und von ihnen.
  • Den Schülern wird regelmäßig Rückmeldung gegeben zu ihrem Arbeitsverhalten, zu ihren Arbeitsmaterialien (ordentlicher Umgang, alles dabei usw.) und dem Einhalten von Regeln.

Leistungsfeststellung und Bewertung / Dokumentation

Die Dokumentation der Lern- und Leistungsstände stellt eine Herausforderung dar, da gerade beim Unterrichten mit Plänen die unterschiedlichen Lernfortschritte jedes einzelnen Schülers im Blick behalten werden müssen. Auch beim selbstständigen Arbeiten ist es wichtig, die erworbenen Fähigkeiten, das erlangte Wissen und die Sicherheit bei den Schülern wahrzunehmen. Regelmäßige Lernzielkontrollen nach festgelegten Erarbeitungsphasen sichern die erreichten Lernstände ab. Pläne können aufgrund des größeren Inhaltes nur noch stichprobenweise korrigiert werden.  Außerdem werden am Ende größerer Themenabschnitte Klassenarbeiten gemäß der Kerncurricula geschrieben.

Lernzeiten und Hausaufgaben

Lernzeiten werden genutzt, um zu üben, sich Ziele zu stecken, an den Plänen zu arbeiten und durch ergänzende Materialien die Inhalte zu festigen. Dabei lernen die Schüler immer mehr selbst zu entscheiden, für welches Fach sie arbeiten möchten. Die Kinder wählen sich eine einzelne Aufgabe aus einem Plan als Hausaufgabe. Ausnahmen davon können sich ergeben, wenn Kinder in der Schule keine Arbeitsfortschritte zu verzeichnen haben. Zu den Trainingsaufgaben zählen das Vorbereiten von Lernzielkontrollen, Vokabellernen, regelmäßige Diktatübungen (Lernwörter), Rechenübungen und das tägliche Lesetraining. (Vgl. Konzept „Lernzeiten in der Grundschule“)

Rhythmisierung des Unterrichts

Eine gleichbleibende zeitliche Strukturierung des Vormittages gibt den Kindern Sicherheit und Orientierung. Dazu gehören die Ameisenzeit (Ankommenszeit), die tägliche Moderation, das gemeinsame Frühstück, die Lernzeit sowie gelenkte Unterrichtsphasen zur Einführung neuer Unterrichtsinhalte.

Lehrereinsatz

Die Klassenlehrer haben möglichst viele Stunden Unterricht in der eigenen Klasse, auch in den Kernfächern. Eins der Kernfächer wird, wie der Erlass es vorsieht, durch eine andere Lehrkraft unterrichtet. Dabei soll möglichst auf die Lehrkräfte des Jahrgangs-Teams zurückgegriffen werden.

Teamarbeit

Die Lehrkräfte eines Jahrgangs bilden ein Team. Es finden regelmäßige Teamsitzungen zum Austausch über die Arbeit, zur Klärung aufgetretener Fragen sowie zur Optimierung der Arbeit statt. Wenn möglich, wird hierfür Zeit im Stundenplan geblockt. Die Entwicklung und Überarbeitung von Arbeitsplänen wird in Arbeitsgruppen erarbeitet.

Kooperation mit anderen Schulen

Jährlich finden gegenseitige Hospitationen und ein Treffen mit den Kollegen des Vincent-Lübeck-Gymnasiums Stade statt. Die Grundschulkollegen führen Übergabegespräche mit den Kollegen der Oberschule und sind bei der Klassenbildung des neuen Jahrgangs 5 dabei.

Kollegiale Hospitation

Durch die Teilnahme am Unterricht in der JES und in der Oberschule sowie in den eigenen Jahrgängen kann die veränderte Arbeit ausreichend nahe gebracht und darauf aufgebaut werden. Deshalb sollen Kollegiale Hospitationen genutzt werden, um die Arbeit in anderen Klassenstufen näher kennen zu lernen und sich gezielter austauschen zu können.

Übergang in Jahrgang 4

Während in Jahrgang 3 der Übergang von der Eingangsstufe den Schwerpunkt hat, die Kinder mehrerer Klassen zu einer neuen Gemeinschaft zusammenzuführen und Lernergebnisse zu bündeln, wird in Jahrgang 4 der Schwerpunkt verstärkt auf die eigene Dokumentation der Lernwege, die Erarbeitung inhaltlicher und methodischer Kompetenzen als Vorbereitung auf die weiterführenden Schulen gelegt.

Erfahrungen

Der Wechsel aus der Eingangsstufe in den Jahrgang 3 ist für Schüler und Lehrkräfte ein Einschnitt. Schüler mit sehr unterschiedlicher Leistungsentwicklung und Leistungsfähigkeit müssen zu einer neuen Gemeinschaft zusammenwachsen. Durch die Notengebung muss in Zeitmodulen gearbeitet werden, um vorgeschriebene Teste zu schreiben.